
Die chinesische Künstlerin Jiaxi Han (*1993) beginnt im Frühjahr 2025 ihr Forschungsprojekt Identifizierung der Auswirkungen der modernen Welt auf traditionelle Miao-Batiktechniken.
Ihre Heimatstadt Guizhou, China, ist eine der Schlüsselregionen, in der die Batiktechniken der ethnischen Minderheit der Miao (苗族蜡染) seit Generationen weitergegeben werden. Die komplizierten Batikmuster, die mit einem Wachsmesser (蜡刀) hergestellt werden, sind oft von der Geschichte des Miao-Volkes, der Natur, dem täglichen Leben und kulturellen Symbolen inspiriert. In den letzten Jahren hat das traditionelle Handwerk als immaterielles Kulturerbe an Bedeutung gewonnen. Viele Miao-Frauen, die oft nur begrenzten Zugang zu Bildung und modernen Arbeitsmöglichkeiten haben, beleben die Batikpraxis wieder und schaffen so einen Ausgleich zwischen wirtschaftlicher Unabhängigkeit und kultureller Bewahrung.
Der Druck der Modernisierung und Kommerzialisierung hat jedoch sowohl die traditionellen Muster als auch die Techniken beeinflusst. Während einige Innovationen entstanden sind, ist es schwierig, die traditionellen Motive an die jüngeren Generationen weiterzugeben.
Mit diesem Projekt möchte Jiaxi den aktuellen Stand der Miao-Batik dokumentieren, das Leben und die Arbeit der Kunsthandwerker aufzeichnen und erforschen, wie traditionelle und moderne Einflüsse nebeneinander bestehen. Das Endergebnis wird eine Videodokumentation, einen Text und Batikarbeiten umfassen - sowohl ihre eigenen als auch von den Kunsthandwerkern geschaffene Werke. Das Projekt soll auch die Bedeutung zeitgenössischer Batikkreationen hervorheben und die Wertschätzung für die kontinuierliche Arbeit der Miao-Frauen neben den traditionellen Designs, die heute in Museen oder auf Märkten für Sammler gefeiert werden, fördern.
Jiaxi Han (1993), die der Buyi-Ethnie angehört, ist im Südwesten Chinas geboren und aufgewachsen. Sie erwarb ihren Bachelor- und Master-Abschluss in Bildender Kunst an der Academy of Visual Arts der Hong Kong Baptist University und absolvierte einen Austausch an der Akademie der Schönen Künste von Bologna in Italien. Außerdem erhielt sie 2021 einen Master of Transdisciplinary Studies an der Zürcher Hochschule der Künste.
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